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Charleston Girl

Oder: Eine Reise in die 20er Jahre

Ich habe kürzlich mal wieder einen ganz lieblichen Roman gelesen, einen der Sorte "Frauenroman".

Noch vor ein paar Jahren hat mich ein solches Genre brennend interessiert, aber irgendwann las sich jedes Buch nur noch gleich und die Ideen waren ausgelutscht.

Aber ich als alter Cover-Greifer lasse mal das ein oder andere schöne Frauenbuch in meinen Haushalt einfließen.

So erging es mir auch mit dem links abgebildeten Buch, als ich in meiner Stammbuchhandlung am Ramsch-Tisch kramte. Und ja, ich hätte mir das Buch auch geschnappt, wenn es nicht für 2 € über den Ladentisch gegangen wäre.

Als Cover-Greifer lässt man sich zwar vom Cover dazu hinreißen es in die Hand zu nehmen, aber der Klapptext ist ausschlaggebend. Und hier klang es vielversprechend.

Der liebliche Roman, von dem ich euch berichten möchte, nennt sich "Charleston Girl", geschrieben von der großartigen Sophie Kinsella. Und wenn ich großartig sage, dann meine ich das auch ehrlich. Auch wenn ich noch nicht viele ihrer Romane gelesen habe, so waren sie immer ein Treffer. Ob Göttin in Gummistiefeln oder der bereits verfilmte Titel Die Schnäppchenjägerin.

 

Worum geht es in Charlston Girl?

Lara hat eine doofe Trennung hinter sich, ihren Job geschmissen damit sie zusammen mit einer guten Freundin eine Firma für Personalvermittlung betreiben kann und wurde von besagter Freundin im Stich gelassen. Die Firma läuft schlecht, ihre Finanzen auch.

Ihr Leben ist nicht gerade rosig und ihre Familie sorgt sich um sie. Zu allem Überfluss ist auch noch die Großtante Sadie verstorben, mit der niemand Zeit ihres Lebens zu tun hatte. Doch um ihr die letzte Ehre zu erweisen, versammelt sich der engste Familienkreis zu deren Beerdigung.

Während der einsamen Trauerfeier taucht plötzlich Sadies junger Geist auf, den nur Lara hören und sehen kann. Sadie vermisst ihre verschwundene Perlenkette, ohne die Sadie niemals Ruhe finden wird.

Nach anfänglichen Ignorieren und Sträuben lenkt Lara letzlich ein und setzt sich mit Sadies Leben auseinander. Auf den Spuren der Perlenkette wird auch Laras Leben gehörig auf den Kopf gestellt.

 

Meine Meinung:

Da ich selbst einen Hauch retro bin und hie und da Vintage liebe, ordnet sich diese süße Geschichte wunderbar in meinen Geschmack ein. Während ich jedoch die 60er Jahre präferiere geht es hier um das Thema der 20er Jahre, mit all den Federboas, Flapperkleidern und dem Charleston-Tanz. Immer mal wieder wird Stück für Stück ein wenig Preis gegeben, wie man in den Zwanzigern gelebt oder gesprochen hat. Das Thema wird jedoch nicht ausgeschlachtet.

Auch die Protagonisten sind sehr sympatisch, eine Lovestory ist auch dabei als Nebengeschichte und man fiebert in vielen Szenen mit Lara mit. Mit ihrem eher langweiligen Lebensstil und Missmut ist sie anfangs eher die Antiheldin, die sich jedoch am Ende als richtige Heldin entpuppt.

Charleston Girl lässt sich gut lesen, wird an keiner Stelle langatmig und ist einer guten Prise Humor versehen. Die verschiedenen Themenbereiche sind gut portioniert und nie überladen.

Durch das "magische-geisterhafte" im Buch, ist der Roman natürlich auch im seichten Fantasy-Bereich einzuordnen. Mit Realität hat es also nichts zu tun.

Aber die Message, die durch den Geist rüberkommt ist eindeutig:

"Glaub an dich, sei mutig, dann schaffst du alles!"

 

Meine Empfehlung:

Für Fans der Autorin auf jeden Fall das richtige Buch. Der Roman wurde unter anderem auch von der Jolie empfohlen. Für alle anderen: lesen!

 

(Quelle: Charleston Girl, Sophie Kinsella, Goldmann Verlag, 8,99 € , ISBN: 978-3-442473991)

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