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Girl on the train

Oder: Beobachtungen aus dem Zug

"GIRL ON THE TRAIN" habe ich mir gekauft, weil es mir auf einer Internetseite vorgeschlagen wurde und es interessant klang.

Das Buch wurde als Thriller deklariert, entsprechende Erwartungen hatte ich, als leidenschaftliche Krimi- und Thrillerleserin, an den Roman.

Doch nachdem ich das Buch angefangen hatte, wurde ich eines besseren belehrt.

 

Bei "GIRL ON THE TRAIN" handelt es sich meiner Meinung nach um ein besseres Drama. Es geht um die Anti-Heldin Rachel, die als verlassene, depressive Alkoholikerin in den Dreißigern daher kommt.

Sie hat ihr Leben schon lange nicht mehr im Griff. Ihr Mann hatte sie betrogen und verlassen, sie verlor ihren Job und trinkt Tag und Nacht. Um anderen etwas vorzugaukeln fährt sie jeden Tag die selbe Strecke mit dem Zug, die sie auch gefahren ist, als sie noch in Lohn und Brot stand.

Auf ihren täglichen Fahrten schaut sie sich immer wieder die gleichen Häuserreihen an und beobachtet die Menschen, die sich dort hinter verbergen.

Als Leser erfährt man immer mehr über Rachel, über ihr Leben, welches sie einst gelebt hat und welches sie gerade lebt. Trotz ihrer Bemühungen, mochte ich sie als Hauptcharakter einfach nicht. Es widerte mich an, dass sie trank und es nicht schaffte davon los zu kommen.

 

Das Buch ist anfangs etwas ungewohnt zu lesen, da es aus der Sicht von drei Leuten geschrieben ist. Der größte Teil wird aus der Sicht von Rachel erzählt. Ein kleinerer Teil wird aus der Sicht einer gewissen Anna erzählt und ein noch kleinerer, aber der wohl wichtigste Teil aus der Sicht von Megan.

Das Buch ist immer so aufgebaut, dass jedes Kapitel ein Datum beschreibt, wo es ein Morgen und ein Abend gibt. Die jeweiligen Personen berichten dann. Die Schwierigkeit liegt darin, dass es zwischen den Personen Zeitsprünge gibt. Während Rachel und später auch Anna in der Gegenwart erzählen, liegt die Erzählung von Megan in der Vergangenheit.

Wenn man als Leser allerdings erst einmal im Lesefluss ist, begreift man die Art und Weise des Buches.

 

Natürlich hat der Roman auch etwas von einem Thriller, allerdings erst am Ende des Buches, da wo es wirklich spannend wird. Es ist etwas schade, da der Großteil der Erzählung aus Geplänkel besteht, welches aber nicht ganz unwichtig ist.

Mein Lesemoment kam im hinteren Drittel, als mir klar wurde, wer der Mörder ist. Von da an, wollte ich "GIRL ON THE TRAIN" dringend weiterlesen.

 

Ich kann das Buch denjenigen weiterempfehlen, die mal etwas anderes lesen möchten, die auf ein realitätsnahes Drama stehen mit etwas Spannung. Leser, die es mögen ein bisschen den Grips anzustrengen, kann ich es ebenfalls dazu raten. Ich mag die etwas anders geschriebene Art des Buches.

Zudem ist das Werk gerade unter den Bestsellern und in allen gut sortierten Buchhandlungen zu finden.

 

(Quelle: Girl on the train, Paula Hawkins, Blanvalet, 12,99 €, ISBN: 978-3-764505226)

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