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Sternschnuppengeflüster

Oder: Von Freunden und Wünschen

Was wäre, wenn ihr einen großen Wunsch habt und es gäbe eine App dafür, die euch hilft, den Wunsch zu erfüllen?

Sicherlich hat jeder schon einmal davon gehört, dass man seine Wünsche ans Universum schicken soll und, dass man fest an die Erfüllung glauben soll. Der Gedanke dahinter: positives Denken.

Auch in "Sternschnuppengeflüster"* von Sofie Kramer geht es darum.

Die drei  Mädchen Amelie, Leni und Paula haben drei völlig unterschiedliche Sorgen und Wünsche.

Leni wünscht sich nichts sehnlicher als mit ihrem heimlichen Schwarm Nick zusammen zu kommen, wähend Paula von einer Karriere als Schauspielerin träumt. Der wohl schwierigste Wunsch, ist jedoch der von Amelie, dessen Eltern sich möglicherweise scheiden lassen wollen. Das will sie natürlich nicht.


Zitat von Leni

"Wenn sie es nicht schafft, sich innerhalb küzester Zeit vom 0815-Aschenputtel in ein Glamourgirl mit Size Zero (...) zu verwandeln, ist der Traum von big love geplatzt!" (S.7)


In einer Zeit, wo jeder Jugendliche ein Smartphone hat, ist es naheliegend, dass alle drei innerhalb der kürzesten Zeit auf die Wunsch-Wunder-App stoßen, die sehr vielversprechend klingt. Schon einige andere User haben damit wahre Erfolge erzielt.

Die App gibt täglich Aufgaben und Motivationen mit, damit der Wünschende stets positiv am Ball bleibt. Denn das ist schließlich das Geheimnis dahinter. Nur so kann sich der Wunsch am Ende auch wirklich erfüllen. Mitarbeit ist gefragt. Das alte Sprichwort "Von nix kommt nix." bringt es auf den Punkt.

Die Protagonisten

Über die App lernen sich auch die drei Mädchen können, die alle im ähnlichen Alter sind und im schönen Norden Deutschlands wohnen. Doch sie könnten nicht unterschiedlicher sein.

Während die die schöne und talentierte Paula in einem Hochhaus mit mehreren Geschwistern wohnt, ist Amelie Einzelkind und fühlt sich verloren in der großen Villa mit dem vielen Luxus. Leni hingegen ist der typische Durchschnitt. Unscheinbar, wohnt im Reihenhaus mit umsorgenden Eltern, trifft sich regelmäßig mit der BFF im Café um die Ecke. Nicht mehr und nicht weniger.

Sie fühlt sich zu dick, findet ihre Haare zu hässlich und ist überzeugt, dass ihr Herzbube mehrere Ligen über ihr spielt.

Doch besonders Ami (Amelie) lässt sich nicht davon abbringen, aus Leni das Beste herauszuholen. Sowohl optisch, als auch das nötige Selbstbewusstsein.

Und auch Paula möchte widerum Amelie helfen, dass deren Eltern sich nicht scheiden lassen. Ein Plan muss her...

So sehe ich das

Für mich eine tolle Geschichte über Freundschaft und Katastrophen, die das Teenageralter mit sich bringt.

Obwohl die Kinder aus unterschiedlichen Milieus kommen, bringt sie ein Gedanke zusammen: der Wunsch sich und den anderen zu helfen.

Allerdings muss ich sagen, dass diese Gemeinschaft etwas hinkt. Während Paula Amelie hilft und Amelie Leni, wird Paula nicht wirklich durch die Mädchen unterstützt, um zum Ziel zu kommen. Das ist etwas schade. Hier hätte die Autorin ruhig ein wenig drauf eingehen können. Gleichwohl die unterschiedlichen Situationen ein lehrreicher Moment für Paula sind. Trotzdem verbingen alle drei Freunde eine gute Zeit miteinander.

Jedes Mädchen bekommt abwechselnd ein eigenes Kapitel, welche in der auktorialen Erzählperspektive geschrieben sind.

Die ganze Geschichte ist sehr offen und farbenfroh formuliert. Ich hatte sehr viel Spaß beim Lesen dieses Jugendromans und kann mir sehr gut vorstellen, demnächst wieder öfter Romane dieser Art zu lesen. Auch die Sprache war einfach und verständlich. Im Text finden sich moderne Begriffe, sowie Jugendsprache, aber nicht komplett überzogen.

Die Autorin hat bereits das Buch "SMS für dich" geschrieben, welches sogar mit Karoline Herfurth verfilmt wurde.

Auch "Sternschnuppengeflüster" kann ich mir durchaus als Film vorstellen.

Tatsächlich hat mir der Roman an der ein oder anderen Stelle verschiedene Emotionen entlockt. Meistens war es ein Lächeln, an der ein oder anderen Stelle, aber auch ein Kloß im Hals. Ich persönlich konnte mich besonders gut mit Leni identifizieren, da ich in meiner Jugend Ähnliches durchgemacht habe.

Leider habe ich am Ende nicht den Jungen gekriegt.

Wie es bei Leni zum Schluss aussieht und ob auch die anderen ihren Wunsch erfüllt bekommmen, müsst ihr selber lesen.

Ich gebe eine klare Kauf-und Leseempfehlung.

Übrigens ist das 284-seitige Buch mit 11,99 € total erschwinglich. Denn allein die Optik und Haptik besticht. Das dunkelblaue Hardcover mit glitzernen Sternenhimmel fühlt sich zudem sehr samtig an, das mag ich sehr.

(Quelle: Sternschnuppengeflüster, Sofie Kramer, Carlsen, 11,99 €, ISBN: 978-3-551651846)

 

*Das Buch wurde mir freundlicherweise vom Verlag zur Rezension zur Verfügung gestellt.


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Kommentare: 1
  • #1

    FAIRY TALE GONE REALISTIC (Mittwoch, 26 September 2018 16:49)

    Hallo liebe Sarah,
    hört sich nach einem guten Buch für jüngere Teenies an, mit 13 hätte ich es wahrscheinlich gelesen ;)
    Mit 24 ist es nicht mehr ganz mein Fall ;)
    Liebe Grüße
    Susanne