CHANEL Ein Name. Ein Stil.

Oder: Mehr Worte braucht es nicht.

Was Chanel für mich bedeutet

"CHANEL Ein Name. Ein Stil." besser könnte ich die Marke auch nicht benennen. Wenn ich an Chanel denke, denke ich an klassische Mode, an teure Mode. An Haute Couture und an tragbaren Ladystyle. Ich denke an Einkaufsläden, an Computer, an junge Mode. Ich denke an Tweet, Hahnentritt und schwarz-weiss. Ich denke an gold, an rot und beige. Ich denke an Coco und Karl. Ich denke an Perlen und an das kleine Schwarze. An Hüte und an gesteppte Taschen und an die Camelia. Nicht zu vergessen an die Schuhe mit abgesetzter Spitze.

Chanel ist die Marke, die jeder sein will und kaum einer sein kann und noch weniger einer ihr würdig ist.

Und dennoch, so unantastbar sie für Otto Normalverbraucher wie mich ist, so sehr greifbar wird sie. Gehören die Chanel-Shows doch zu den exentrischsten, einfallsreichsten und VIP-besuchtesten Shows der Welt. Ohne persönliche Einladung kommst du da nicht rein.

I am Chanel

Doch beginnen wir mal von vorn. Am Anfang war Gabrielle. Eine durchaus starke selbstbewusste Frau, die äußerst gerne rauchte. In einer Ära der Korsetts und Vorschriften wollte sie die Befreiung der Frau, erst körperlich später gesellschaftlich.

Sie entwarf Hüte und ihre eigene unorthodoxe Kleidung, wie man es damals nannte.

Doch nach und nach kamen Frauen aus gutem Hause auf sie zu, wollten eigens für sie designte Kreationen haben. Und so wurde aus dem einst verpönten Kleidungsstücken ein wahrer Schatz.

Chanel ist nun seit vielen Jahren am Markt und hat sich als hochwertige Luxusmarke etabliert, die sich eben nicht jeder leisten kann.

I feel Chanel

Auch an mir ging Chanel nicht spurlos dran vorbei, auch wenn ich nicht sagen kann, wann mein kleiner Traum begonnen hat. Wie viele Mädchen träume auch ich von einer 2.55 Chaneltasche aus gesteppten Leder. Doch mindestens 2.000 € aufbringen, ist dann doch so eine Sache. Erstmal bekommst du dann nur das kleinste Modell dafür, welches im Alltag nicht viel bringt und zweitens: will man wirklich so viel Geld ausgeben für Kleidung oder Accessoires, wenn man es hat? Manche Familien fahren davon in den Urlaub.

Aber die Antwort ist für einige Menschen: ja. Eine Tasche von Chanel, ist wie eine Tasche von Hermès (die auch noch deutlich teurer ist) eine Anlage. Wertsteigerung nennt man das. Ob ich mir meine Tasche versichern würde? Aber klar. Wenn ich eine hätte.

Doch Chanel ist eben nicht nur die Tasche. Es ist auch ein Lebensgefühl, ein Stil. Ob es das Parfum ist, welches ich mir gerne auflege, die Brille, die ich mir zusammengespart habe und täglich trage oder der Perlenschmuck, den ich mir nach und nach zulege. Oft sind es kleine bezahlbare Dinge, die mir meine Dosis Chanel ins Leben bringen. Es ist mein kleines Chanel, was ich mit mir führe. Manchmal ist es aber auch ein Kleidungsstück, angelehnt an das wunderbare französische Haus. Oft kopiert sind die Muster, Materialien und Farbzusammenstellungen, einzigartig und sofort wiedererkennbar. Doch bitte verschont mich mit Plagiaten mit Chanel-Aufruck!

Diamonds are girls best friend... No! Pearls are it

Doch nichts geht über das einzigwahre Chanel.

Und so ist ein bisschen Wahrheit vor wenigen Tagen in mein Haus geflattert. Mein verfrühtes Weihnachtsgeschenk sozusagen. Das Buch CHANEL Ein Name. Ein Stil. *

Erschienen bei Prestel, geschrieben und ausgewählt von Jérôme Gautier.  Ein wunderschöner exklusiver Bildband unterteilt in die verschiedenen Epochen und Stile des Modehauses. Zahlreiche Bilder in Farbe oder schwarz-weiss führen durch die Geschichte und zeigen einen Teil der fantastischen Kreationen der letzten Jahre. Auch die Erfinderin Gabrielle, die sich durch eine Varieté Nummer (Qui qu'a vu Coco) den Spitznamen COCO einhandelte, wird das ein oder andere mal abgelichtet. Ansonsten sind bekannte Persönlichkeiten wie Cate Blanchett, Kylie Minogue, Kate Moss oder Milla Jovovich zu sehen.

Fotografiert wurden sie von den größten aller bekannten Modefotografen, nicht zu letzt von Karl Lagerfeld höchst selbst.

Die Fotos sind stilecht, zeugen von Eleganz und einem gewissen Ausreissen. Ganz so, wie Coco es sich gewünscht hätte.

Portraitiert sind fast ausschließlich Frauen. Alle tragen liebevoll handgefertigte Mode, die der höchsten Schneiderkunst entspricht.

Neben den Fotografien gibt es aber auch Seiten mit Texten, meist über Coco und ihren Werdegang bzw. den Werdegang der Marke Chanel. Doch auch den Wandel, den Chanel in der Mode durchlebte wird in dem Bildband deutlich.

Der neue Meister

Nach Gabrielle Chanel gibt es eigentlich nur einen großen Meister, der für mich die Marke Chanel ist: Karl Lagerfeld. Auch er lebt den Stil, wie ich finde. Er hat auch die Marke jung gemacht. Tweet wird plötzlich auch für 20 jähige tragbar. Und klassische Mode darf auch in einer Shopping-Mall getragen werden. Durch seine Modenschauen wird Chanel noch berühmter und berüchtigter. Die Marke schreit: Chanel kann jeder. Zumindest optisch. Lagerfeld sagt: "Die Coco, die ich am liebsten habe (...)ist die der Anfänge. Die Aufständische, die Fantastin...An sie denke ich, wenn ich meine Kollektion kreiere." (S.284)

Und ich glaube es ihm aufs Wort. Denn die aktuelle Mode von Chanel ist rockig und wild, immer ein bisschen drüber und doch tragbar und klassisch.

Zum Schluss kann ich nur jedem empfehlen sich dieses Stückchen Modegeschichte in Form eines exquisiten Bildbands zu kaufen. Es macht sich wunderbar als Coffetablebook. Nicht vergessen: bald ist Weihnachten und jeder Modenarr wird sich sicherlich darüber freuen.

Und für die versessenen wie ich, die auch die Chanel-App benutzen und alles aufsaugen, was es gibt, ist CHANEL Ein Name. Ein Stil. das absolute Must-Have.

Die gebundene Ausgabe macht wirklich was her und auch der Preis um die 40 € ist hier gerechtfertigt.

 

(Quelle: Chanel Ein Name Ein Stil, Jérôme Gautier, Prestel, 39,95 € ISBN: 978-3-791381398)

*Das Buch wurde mir freundlicherweise von Randomhouse zur Rezension zur Verfügung gestellt.

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